„Die Entfernung ist in der That mehr scheinbar, weil der Weg nicht durch bebaute Straßen führt, dagegen ist die überaus schöne Lage auf der Höhe und die tiefe Stille, die dort herrscht, als ein großer Vorzug vor anderen Kirchhöfen nicht zu übersehen.“
Weit vor den Toren der Stadt zwischen Äckern und Mühlen wurden ab 1865 die Friedhöfe an der heutigen Hermannstraße von den in der Stadt liegenden Gemeinden angelegt. 1867 wurde der Neue St. Jacobi Friedhof eröffnet. 1927 setzte sich die Kirchenverwaltung zudem dafür ein, dass die Eingänge des neuen U-Bahnhofes Leinestraße vor die Friedhöfe gesetzt würden. Der Plan von 1875, auf dem Land westlich der Hermannstraße bis zur Ringbahn ein gleichmäßiges Straßenraster für den Mietwohnungsbau anzulegen musste fallen gelassen werden, da sich die Friedhöfe bereits bis zum Tempelhofer Feld ausgedehnt hatten.
1879 wurde auf dem Neuen St. Jacobi Friedhof die Trauerkapelle und Leichenhalle vom Architekten C. Dammeier errichtet. Im Rahmen der Verbreiterung der Hermannstraße 1912 wurde die Friedhofsmauer um 7m versetzt, so dass die Kapelle heute direkt an die Hermannstraße grenzt. Das einzige Ehrengrab des Friedhofs wurde 1882 für den Theologen Bruno Bauer angelegt. Der Grabstein trägt die Inschrift "Er war ein Bürger Rixdorfs".
Heute gehört der Neue St. Jacobi Friedhof zum Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte (EVFBS). Der EVFBS verwaltet insgesamt 46 von 224 Friedhöfen in Berlin mit einer Gesamtfläche von circa. 236 Hektar (Stand 2022). Der EVFBS ist ein Zusammenschluss von Friedhöfen evangelischer Gemeinden, die aufgrund des sinkenden Flächenbedarfs für Beisetzungen in eine wirtschaftliche Notlage gerieten. Neben der demographischen Entwicklung bildet der Wechsel von der Sarg- zur Urnenbeisetzung den gravierendsten Einschnitt in der Friedhofsentwicklung. Der geringe Platzbedarf führt dazu, dass die Kosten für die Pflege und den Erhalt der Friedhofsflächen nicht mehr aus den Gebühren gedeckt werden können. Neben den rückläufigen Einnahmen wird die Pflege der Friedhöfe durch Extremwetter Ereignisse, wie Starkregen und länger anhaltende Trocken- und Hitzeperioden zunehmend erschwert. Sie setzen den Böden und der Vegetation auf den Friedhöfen stark zu.
Für den EVFBS als kirchlichen Träger stellt sich die Verpflichtung zur Bewahrung der Schöpfung in diesem Zusammenhang zunächst als Beitrag zum Erhalt der Lebensgrundlagen künftiger Generationen dar. Gemeinsam mit dem Bezirk Neukölln möchte der EVFBS deshalb langfristig einen Ort schaffen, der inmitten der verdichteten Innenstadt, Erinnerungskultur und Kulturgeschichte durch das gemeinsame Lernen mit und in der Natur mit Themen der Umweltbildung und Gerechtigkeit verknüpft. Gelingen kann dies nur durch die Unterstützung zahlreicher Menschen, die diese Veränderungen mitgestalten oder auch kritisch hinterfragen, so dass der Friedhof in den kommenden Jahren weder verwaist noch verwahrlost und ein behutsamer, respektvoller Wandel des Bestattungsortes möglich wird, ohne dass die Identität des Friedhofs dabei verloren geht.
Nach jahrelangem Leerstand und Verfall wurde auch die Trauerkapelle 2019 denkmalgerecht zu einem neuen Nachbarschaftsort umgebaut – der Kiezkapelle. Unter der Mitwirkung vieler Projekte und Akteure ist ein vielfältiges Programm von und für Nachbarschaft und BesucherInnen entstanden. Die Stadtteilkoordination, Campus Cosmopolis mit dem Campus-Climate-Café und das Prinzessinnengarten Kollektiv nutzen und gestalten die Räume und das Programm in Kooperation mit dem Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte.
Um zusammen mit spannenden Akteuren ein Trägermodell für die „Kiezkapelle“ auszugestalten, sie mit Leben zu füllen und sie mit den anderen Nachbarschaftsorten im Kiez zu vernetzen, wurde 2018 das QM-Projekt „Raumkoordination im Schillerkiez“ ins Leben gerufen.
Nach Beendigung des Förderprojekts "Raumkoordination" im Dezember Von 2020 bis Ende 2023 wurde die Kiezkapelle von Helen Gegenmantel geleitet.
„Die Entfernung ist in der That mehr scheinbar, weil der Weg nicht durch bebaute Straßen führt, dagegen ist die überaus schöne Lage auf der Höhe und die tiefe Stille, die dort herrscht, als ein großer Vorzug vor anderen Kirchhöfen nicht zu übersehen.“
Weit vor den Toren der Stadt zwischen Äckern und Mühlen wurden ab 1865 die Friedhöfe an der heutigen Hermannstraße von den in der Stadt liegenden Gemeinden angelegt. 1867 wurde der Neue St. Jacobi Friedhof eröffnet. 1927 setzte sich die Kirchenverwaltung zudem dafür ein, dass die Eingänge des neuen U-Bahnhofes Leinestraße vor die Friedhöfe gesetzt würden. Der Plan von 1875, auf dem Land westlich der Hermannstraße bis zur Ringbahn ein gleichmäßiges Straßenraster für den Mietwohnungsbau anzulegen musste fallen gelassen werden, da sich die Friedhöfe bereits bis zum Tempelhofer Feld ausgedehnt hatten.
1879 wurde auf dem Neuen St. Jacobi Friedhof die Trauerkapelle und Leichenhalle vom Architekten C. Dammeier errichtet. Im Rahmen der Verbreiterung der Hermannstraße 1912 wurde die Friedhofsmauer um 7m versetzt, so dass die Kapelle heute direkt an die Hermannstraße grenzt. Das einzige Ehrengrab des Friedhofs wurde 1882 für den Theologen Bruno Bauer angelegt. Der Grabstein trägt die Inschrift "Er war ein Bürger Rixdorfs".
Heute gehört der Neue St. Jacobi Friedhof zum Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte (EVFBS). Der EVFBS verwaltet insgesamt 46 von 224 Friedhöfen in Berlin mit einer Gesamtfläche von circa. 236 Hektar (Stand 2022). Der EVFBS ist ein Zusammenschluss von Friedhöfen evangelischer Gemeinden, die aufgrund des sinkenden Flächenbedarfs für Beisetzungen in eine wirtschaftliche Notlage gerieten. Neben der demographischen Entwicklung bildet der Wechsel von der Sarg- zur Urnenbeisetzung den gravierendsten Einschnitt in der Friedhofsentwicklung. Der geringe Platzbedarf führt dazu, dass die Kosten für die Pflege und den Erhalt der Friedhofsflächen nicht mehr aus den Gebühren gedeckt werden können. Neben den rückläufigen Einnahmen wird die Pflege der Friedhöfe durch Extremwetter Ereignisse, wie Starkregen und länger anhaltende Trocken- und Hitzeperioden zunehmend erschwert. Sie setzen den Böden und der Vegetation auf den Friedhöfen stark zu.
Wir freuen uns sehr über Spenden für den Erhalt der Kiezkapelle als Ort für gemeinnützige und kulturelle Aktivitäten.
IBAN: DE35430609671110853500
Verwendungszweck: Spende
Wir freuen uns sehr über Spenden für den Erhalt der Kiezkapelle als Ort für gemeinnützige und kulturelle Aktivitäten.
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